6. Etappe - Innnerfragant-Mallnitz

6. Wandertag Innnerfragant – Mallnitz

10 km Asphalt
Ausschlafen, obwohl wir das ja eh machen, da wir relativ und für uns sehr zeitig zu Bett gehen. So wachte ich heute kurz nach halb Sieben auf und hatte genug Zeit meine Sachen bis halb Acht, dem Beginn der Frühstückszeit, zusammen zu sammeln.
Nach dem Frühstück ging es bergab, ohne Besuch einer Kirche, denn es gab gar keine Kirche im Dorf, nur eine kleine Kapelle. Der Weg bergab führte entlang und auf der asphaltierten Hauptstraße hinunter in den Ort Außerfragant. Erst nach etwa 1,5 km zweigte ein Wirtschaftsweg nach links ab und wir konnten wenigsten die Asphaltstraße verlassen und durch den Wald weitergehen. Doch angekommen im Oberdorf von Außerfragant war unter unseren Füßen wieder harter Asphalt. Ein Stück bergab durch das Dorf ging es dann auf Feldwegen, doch im Tal angekommen wieder der feste Belag. Im Übrigen gibt es auf den Straßen keine abgeteilte für Fußgänger reservierte Bereiche. Das Auto hat die Hoheit auf den Straßen erobert und diese durch die Fußgänger / Wanderer wiederzuerlangen scheint nicht so einfach zu sein.
Nach zwei Stunden Asphaltlaufen gönnten wir unseren Füßen in einem kleinen Café eine Erholungspause. Danach begann der Aufstieg. 900 Höhenmeter am Stück. Nächstes Etappenzwischenziel war der Himmelbauer (eine kleine lokale Bekanntheit mit guter Küche). Wir erreichten ihn in 3 Stunden unter Regen, der genau wie in der einen App angegeben, um 12 Uhr begann. Die andere App hatte am gesamten Nachmittag sonniges Wetter vorhergesagt. Ich zog nur die Regenjacke an, unter der es sich aber nach einer gewissen Zeit so warm und nass wie am Amazonas anfühlte. Toma verzichtete auf den Regenschutz und wurde ein bisschen nass, aber auch schnell wieder trocken. Die ersten 300 Meter des Aufstieges verliefen durch den Wald und waren zwar steil aber auf schönen Wegen. Danach latschten wir nur noch auf Wirtschaftswegen bergauf. Beim Himmelbauer aß Toma einen Salat und wir füllten unseren durch Schwitzen reduzierten Flüssigkeitsspiegel wieder auf. Vom Himmelsbauer, der schon fast 300 Meter unterhalb des höchsten Punktes der Tour lag, ging es auf dem Gugganigsteig weiter. Ein Steig, der schon gehörige Trittsicherheit erforderte, da es auf der rechten Seite fast senkrecht bergab ging. Die Ablenkung vom Weg durch eine kleine Umleitung meisterten wir, sodass wir nicht den Fahrweg, sondern eben den Steig weiter vorwärts und dann bergab gehen konnten. Am Ende des in der ersten Hälfte der 80ziger Jahre angelegten Weges (danach schien wohl nicht mehr daran gearbeitet worden sein) gelangten wir nach Lassach und quälten uns dann noch einmal fast 200 Höhenmeter nach oben in Richtung Mallnitz, obwohl wir fast schon in Obervellach waren, wo wir morgen in einer separaten Etappe auf fast gleichem Weg hinwandern würden. Da wollte uns der Wegplaner unbedingt in Mallnitz haben. Der Weg führte natürlich wieder über Asphalt, entlang einer Hauptstraße, die recht gut befahren war und auf der Biker mit 50 km / h und mehr ins Tal rasten. So viele Biker, alle gut bepackt, fast alle mit E-Bikes, aber weit und breit nur wir als Wanderer. Und wir liefen bergauf im hohen Gras, nassem Gras, auf einem Weg der schon lange keine Wartung mehr gesehen hatte. Die Gatter musste man behutsam anheben, denn drehen oder ziehen oder schieben, ließen sie sich schon lange nicht mehr und nur das behutsame Heben garantierte, dass sie nicht auseinanderfielen. Ist man im Alpenverein sich dessen bewusst, was sich in den Alpen verändert?
Oben angekommen, also so etwa auf der Höhe von Mallnitz, befanden wir uns wieder auf der gut frequentierten Hauptstraße und die vorbeifahrenden Autos spritzten uns voll, denn es hatte in der Zwischenzeit wieder begonnen zu regnen. Es gab eigentlich keinen Platz am Straßenrand für Wanderer, ausweichen war mit Risiko behaftet, Wanderwege durch das Dorf gesperrt. Nach reichlich Asphalt passierten wir den Bahnhof von Mallnitz, wo gerade Autos auf den Tauernzug verladen wurden (jede Stunde fährt ein Zug durch den Hauptkamm und bringt die Autos auf direktem Wege auf die Nordseite der Alpen).
Vom Bahnhof gab es zum Glück eine Abkürzung entlang des Flusses zum Jägerhof, von dem wir vor 6 Tagen aufgebrochen waren. Gegen 17 Uhr errichten wir das Ziel und wurden von der Wirtin sogar wiedererkannt.
Abendessen im Eggerhof