3. Etappe-Döllach–Marterle

3. Wandertag Döllach – Marterle

Eine schwarze Etappe lag heute vor uns, eine schwere, mit über 1100 Höhenmetern, 305 im Abstieg und 18 km Gehweg, Dauer angegeben 7 Stunden. Da doch einiges am Morgen wehtat, beiden, hatten wir doch ein wenig Bammel vor der heutigen Strecke.
Das Frühstück war eher Basic als Classic, bei Weitem nicht so super, wie im Bergkristall. Egal, ich ging vor dem Loslaufen noch in die Kirche.
Andrea Kaminski und Peter Brömse sind gerade auf dem Jacobsweg unterwegs und wir sehen im Status täglich ihre Posts. Die Anforderungen sind auch sportlich (aber der Weg ist, nachdem ich das Buch von HAPE KKERKELINGEN gelesen habe, nichts für mich, zu viel Asphalt, eben keine Alpen mit den Vorzügen der wunderschönen Berge und Landschaft, … Doch mir kam, als wir in Heiligenblut die Wallfahrtskirche besuchten, ein Gedanke, dass wir bestimmt genau so viel Kirchen sehen und besuchen werden, wenn nicht mehr, als die beiden auf dem Camino Jacobs. Also heute waren es schon zwei. (Zur 2. kommen wir noch) Wir gehen eigentlich von Kirche zu Kirche.
Hier in der Gegend gibt es auch einen Pilgerweg, der in Maria Luggau endet, an dem Ort, wo wir vor zwei Jahren auf der Via Alpina (Karnischem Höhenweg) eine Prozession gesehen haben.
Die Etappe teilt sich in zwei Teile, den flachen Teil bis Mörtschach, von wo es links bergauf geht und der bergige Teil der Etappe sich anschließt. Heute verlassen wir das Mölltal. Den ersten Teil entlang der Döll, legten wir recht zügig auf einem asphaltierten Radweg zurück. Den Gartl-Wasserfall ließen wir unbeachtet rechts liegen. Schön waren die Ausblicke von den Brücken, wenn wir die Döll überquerten, in Richtung Großglockner. Das schneebedeckte Massiv war heute dank sonnigen Wetters klar und deutlich zu sehen, die Spitze glaube ich aber nicht, da sie rechts von einem Berg verdeckt wurde.
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Wanderer trafen wir keine, Radfahrer schon. Wanderer gehören wohl bald auf die Rote Liste der aussterbenden und besonders schützenswerten Arten. Heute sind auf dem Alpe- Adria-Trail gerade mal 4 Personen unterwegs (auf unserer Etappe). Zum Glück nutzt der Trail bereits bestehende Wege, denn für so wenig Wanderer lohnt es sich wohl nicht, die Wege aufrecht zu erhalten.
Bevor es aber richtig hochging, schauten wir noch gegenüber der Kirche beim Kirchenwirt vorbei. Nach 1 ¾ Stunden hatten wir uns einen Trunk verdient. Die heilige St. Leonhard Kirche (500 Jahre alt) besuchten wir nicht. Man soll es ja nicht übertreiben, nicht das unser Weg dann noch von unserem Heiligenschein erleuchtet wird. Der Kirchenwirt, er war nicht ganz so alt wie die Kirche, freute sich über Gäste und erklärte uns ausführlich den Weg zum Marterle. Martele bedeutet im Österreichischen Wegkreuz, unser Marterle ist aber die höchst gelegene Wallfahrtskirche in ganz Österreich. Naja, da könne wir doch locker mit dem Jakobsweg mithalten. Doch bis dahin waren es noch viele Tropfen Schweiß, denn die Sonne brannte, jedoch nicht unerbittlich. Es ließ sich aushalten, zumal wir große Abschnitte des Aufstiegs im Schatten gingen. Bis 1500 Meter ging es auf einem Wirtschaftsweg mit Ausblicken auf die gegenüberliegenden Berge des Mölltals, vor uns lagen die Karnischen Alpen, deren kahle Felsen steil empor ragten und hinter uns, als Talabschluss, das Großglocknermassiv.
Etwa bei 1500 Meter über N.N., wir hatten die Kräuterwiesen passiert, machte der Weg eine Rechtskurve und nach 10 Metern zeigte ein Pfeil in den Wald hinein. Es begann der steile Anstieg durch den Wald auf einem wunderschönen Weg, den schon früher die Leute aus dem Dorf als Pilgerweg zum Marterle genutzt hatten (das hatte uns auch der Wirt erzählt). Keine brennende Sonne, kühler, angenehmer Schatten, aber der Schweiß rann trotzdem, denn es war steil und der Weg forderte Konzentration, besonders im oberen Teil, auf den letzten 100 der 300 Höhenmetern, als wir eine Passage mit Seilsicherung zu überwinden hatten. Eine Bank lud zum Verweilen ein und wir ruhten uns hier aus mit geradezu umwerfenden Fernblicken in die schon beschriebenen Richtungen. Was danach kam, war ein hügeliges Auf-und Ab durch den Wald, bis wir nach etwa 45 Minuten vor der Kirche standen und eine Stimme sagte, sie haben ihr Ziel erreicht. Es war die Wirtin unserer heutigen Unterkunft. Wir hatten die Etappe in weniger als 6,5 Stunden absolviert und waren deutlich schneller als die Vorgaben – ungewöhnlich für uns. Bevor es auf die Zimmer ging, wir hatten keine Eile, da wir auf Lager eingestellt waren, nahmen wir noch ein Getränk und einen Krapfen oder so ähnlich, also ein Stück Kuchen aus Pfannkuchen (Berliner) – Teig.
Dann schauten wir uns die Zimmer an, wir hatten Nummer 16 und als ich die Tür aufschloss und ein Zweibettzimmer vor mir sah, was total knuffig und gemütlich war, war der Tag gerettet.
J
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etzt mussten wir nur noch beichten (also Toma musste – ich musste nur zuhören, was Toma beichtete) Wir statteten der Wallfahrtskirche (25 Meter gegenüber dem Wirtshaus) einen Besuch ab und jetzt schreibe ich bei schönstem Sonnenschein den Bericht (in der Sonne ist es zu heiß, im Schatten zu kalt).
Abendessen ist bis 18 Uhr, ungewöhnlich zeitig.
5km Asphalt wahrscheinlich eher 7,5 km da Fußweg auch Asphalt
Nachtrag: Natürlich werde ich das Beichtgeheimnis hüten und nicht die Neugier der Nachfragenden befriedigen.
Es war ein schöner Abend. Die Abendsonne spendete noch lange Wärme, doch der frische Wind ließ dann doch nicht die völlige Gemütlichkeit aufkommen. Wir sind halt in den Bergen. Als die Sonne dann zwar noch am Himmel stand, aber die Bänke vor der Hütte nicht mehr wärmte, suchte ich mir einen Platz im Inneren. Es war hier auch recht frisch, denn geheizt wurde nicht. Ich las meinen Krimi als E-Book auf dem Handy ausgeliehen aus der Stadtbibliothek Recklinghausen. Eine wunderbare Möglichkeit, gewichtslos auf Reisen auf Bücher nicht verzichten zu müssen. Ich habe diese Möglichkeit leider erst seit sehr spät entdeckt. Als wir uns auf unser knuffiges, uriges Zimmer zurückzogen, war es dort kalt. Die Balkontür war nicht dicht, ein bis zu einem Zentimeter breiter Spalt ließ kalte Luft in den Raum. Zum Glück hatten wir Federbetten, doch zur Sicherheit zog ich mich noch warm an (inklusive Mütze) . Schlafen ohne Ende war angesagt. Einschlafen vor Neun Uhr und aufwachen nach um 7 Uhr am nächsten Morgen.
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