14. Etappe - Döbriach-Erlacher Haus

14. Wandertag Döbriach Hotel zur Post – Erlacher Haus

Der gestrige Tag hat Kräfte gekostet, Toma hatte sogar noch Schmerzen in der Nacht. Heute ging es laut Beschreibung keinen Schritt bergab. Naja, das ist fast richtig, aber kleine Strecken gab es schon. Bis zum nächsten Ort nach Radenthein ging es ganz entspannt am Bach leicht bergauf. Die Strecke verlief meist im Schatten und so war die erste Stunde ganz angenehmes Wandern. Wir passierten die Magnesitwerke, die den Ort einen kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung bescherten. Aus dem Schornstein kam blauer Rauch. Da schien etwas mit der Feuerung nicht zu stimmen. Nach dem Werk passierten wir die Brücke und wechselten auf das andere Flussufer, liefen durch die Stadt und dann ging es 400 Höhenmeter in steilem Aufstieg in Richtung Kaning nach oben. Der Weg verlief durch den Wald im Schatten und war recht anstrengend. Das Gefälle lag bestimmt bei etwa 30%. Auf dem Weg fanden wir ein Fläschchen Tabletten, nahmen sie aber nicht mit. Nach 100 Höhenmetern trafen wir auf zwei Mädchen und siehe da, sie hatten die Tabletten verloren. Auch sie liefen den Alpe-Adria-Trail – 3 Etappen und würden im Erlacher-Haus übernachten. Es lief sich eigentlich ganz schön, zwar wurden wir oberhalb von Kaning von zwei wilden Hunden angefallen und der Besitzer meinte nur, sie wären „im Einsatz“. Die überwiegende Strecke bewegten wir uns auf einem Forstweg. Wir konnten heute einmal dem Holzfäller zuschauen, der in einer raupenähnlichen Maschine saß, auf einem total steilen Abhang im Wald, und mit seiner Maschine die Bäume absäbelte, kippte, entzweigte und den verbleibenden Stamm in gleichmäßig große Abschnitte zerlegte. Der ganze Vorgang dauerte keine Minute und der Baum war fein säuberlich zerlegt. Es waren die eher schmalen Bäume, die gefällt wurden, ohne dass sich jemand dabei einen Finger krumm oder die Hände schmutzig machte. Ein zweiter Holzfäller sammelte die Baumabschnitte ein, verlud sie auf einen Anhänger und tuckerte den steilen Hang empor, wo sie dann am Straßenrand zwischengelagert wurden, bis ein großer Transporter sie abholte. Dieser kam uns entgegen und wir konnten uns gerade noch so an den Hang quetschen, um nicht umgefahren zu werden.
Nach etwas mehr als 3 Stunden kamen wir an der Aich-Hütte an, tranken einen gespritzten Himbeersaft, der sich zu meinem Lieblingsgetränk entwickelt hat, und aßen, da es für Toma keinen Salat gab, einen Krapfen. Von der Aich-Hütte war es noch eine gute Stunde bis zum Ziel, die wir auch brauchten, bergauf in der Hitze. Insgesamt war der Weg schön gewählt. Komoot unser Helfer in Sachen Navigation war heute wieder im Einsatz. Manchmal heitert er (oder die App) uns auf, wenn er zum Beispiel meint, umkehren, wenn wir an eine Kehre kommen oder dann sollen wir manchmal links halten oder auch rechts halten, obwohl es keinen Grund gab, anzuhalten. Oft ist er eine Hilfe, manchmal rettet er uns vor Umwegen oder davor, dass wir vom Weg abkommen, aber manchmal bringt er uns auch völlig durcheinander, schickt uns in die falsche Richtung. Da denkt man schon daran, wenn das die KI (Künstliche Intelligenz) mit uns zum Spaß mal später (nicht zu ferner Zukunft) macht.
Nach etwa 5 ¾ Stunden war Zieleinlauf und auffüllen der Reserven, hauptsächlich der Flüssigkeitsreserven. Schöne Hütte, gut besucht, warme Dusche, leider ohne Shampoo, sodass wir unsere eigene Seife zum Einsatz bringen mussten. (Zum Glück haben wir die nicht zurückgeschickt).
Wir haben ein nettes Zimmerchen in der zweiten Etage - Nummer 13.
Ein ganz passabler Tag. Morgen haben wir einen schwarzen Weg – schweren Tag. 1000 Meter rauf, aber auch genau soviel runter.
Nachtrag: Am heutigen Abend saßen wir draußen vor der Hütte und bekamen von Christa spannende Einblicke über das Leben in der Schweiz. Christa ist auch eine Art Weltwanderin und ein paar Etappen auf dem Trail unterwegs.
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